General Setup [*] Networking support Network Device Support [*] Network Device Support ... [*] Radio network interfaces ... [*] Serial port KISS driver for AX.25
Die häufigste Konfiguration ist sicher ein KISS-TNC an der
seriellen Schnittstelle. Dieser muß vorkonfiguriert und an die
Schnittstelle angeschlossen sein. Der TNC kann mit einem Programm
wie Minicom oder Seyon in den KISS-Modus gebracht werden.
Um ein KISS-Device zu erzeugen, wird das Programm kissattach verwendet:
(Annahmen: TNC hängt an /dev/ttyS0 (COM1) und der vorgesehene
Port in /etc/ax25/axports heißt radio)
/usr/sbin/kissattach /dev/ttyS0 radio kissparms -p radio -t 100 -s 100 -r 25
Damit wird ein KISS-Netzwerk-Device erzeugt. Diese Devices
erhalten die Namen ax0 - ax9. Beim ersten Aufruf erzeugt
kissattach ax0, beim zweiten ax1 usw.
Jedes Kiss-Device hat eine zugehörige serielle Schnittstelle.
Mit 'kissparms' lassen sich verschiedene Parameter des Kiss-Device einstellen.
Das oben dargestellte Beispiel erzeugt ein Kiss-Device, welches die erste
serielle Schnittstelle und den Eintrag 'radio' in der Datei
/etc/ax25/axports nutzt. Anschließend wird es auf ein TXDelay
und eine Slottime von 100 Millisekunden und einen Persistence-Wert von 25 eingestellt.
Weitere Informationen geben die Hilfeseiten der einzelnen Programme.
Erscheint die Fehlermeldung:
kissattach: TIOCSETD: Invalid argument
so sollte man nochmals prüfen, ob der Serial port KISS driver
auch wirklich in den Kernel einkompiliert oder als Modul geladen
wurde. Der Treiber kann fest eincompiliert werden (CONFIG_MKISS=y in
/usr/src/linux/config) wenn die AX-25-Unterstützung ebenfalls
fest einkompiliert wurde. Andernfalls muß er als Modul
kompiliert werden, oder die Erstellung des neuen Kernels würde
fehlschlagen.
Einrichtung von Dual-Port-TNCs
Das mkiss-Utility, das bei den AX.25-Utilities
dabei ist, erlaubt die Nutzung beider Modems an einem
Dual-Port-TNC. Die Konfiguration ist recht einfach.
Der Multiport-TNC wird an eine serielle Schnittstelle des Rechners
angeschlossen. Die anschließende Konfiguration läßt
ihn dann als mehrere einzelne seriell angeschlossene TNCs erscheinen.
Das Ganze muß VOR der AX.25-Konfiguration
durchgeführt werden.
Die Geräte, die dann einzurichten sind,
sind Pseudo-TTY-Interfaces, (/dev/ttyq*) und nicht die
eigentliche serielle Schnittstelle. Mit Pseudo-TTY wird eine Art
Röhre (Pipe) erzeugt, durch die Programme, die mit TTY-Geräten
Daten austauschen, mit anderen Programmen, die ebenfalls für
Datenaustausch mit TTY-Geräten entwickelt wurden, kommunizieren
können.
Jede dieser Röhren hat ein "Master"- und ein
"Slave"-Ende. Die "Master"-Enden heißen
/dev/ptyq*, die "Slave"-Enden /dev/ttyq* . Jeder Master
hat einen Slave, /dev/ptyq0 ist also der Master einer Pipe, deren
Slave /dev/ttyq0 ist.
Man muß das "Master"-Ende einer
Pipe vor dem "Slave"-Ende öffnen.
mkiss nutzt diesen Mechanismus, um ein einzelnes serielles Device auf
mehrere virtuelle Devices aufzuteilen.
Beispiel: Hat man einen Dual-Port-TNC an eine
serielle Schnittstelle /dev/ttyS0 mit 9600 bps angeschlossen, erzeugen die
Befehle
/usr/sbin/mkiss -s 9600 /dev/ttyS0 /dev/ptyq0 /dev/ptyq1 /usr/sbin/kissattach /dev/ttyq0 port1 /usr/sbin/kissattach /dev/ttyq1 port2
zwei Pseudo-TTY-Devices, die beide wie ein normaler
Single-Port-TNC erscheinen.
Nun lassen sich /dev/ttyq0 und /dev/ttyq1 wie serielle Schnittstellen
mit daran angeschlossenen konventionellen KISS-TNCs behandeln.
Das heißt, man verwendet kissattach wie oben beschrieben,
für die AX.25-Ports port1 und port2.
Auf die serielle Schnittstelle selbst kann kein kissattach
angewendet werden, da mkiss diese ja bereits nutzt. Der Befehl
mkiss kennt einige Optionen:
-c schaltet die Erzeugung einer Prüfsumme für jedes KISS-Paket ein. Die meisten KISS-Implementationen, außer dem G8BPG KISS-ROM, unterstützen dies jedoch nicht. -s <Baudrate> stellt die Baudrate der seriellen Schnittstelle ein. -h schaltet den Hardware-Handshake ein (Voreinstellung: Aus). Wird von den meisten KISS-Implementationen nicht unterstützt. -l schaltet eine Mitschrift (logging) in die syslog-Logdatei ein.
Überprüfen sie nun ihre Konfiguration.