Wenn einmal die prinzipiellen technischen Voraussetzungen bestehen, um ein Dateisystem zu booten, das sich in einer Datei auf einer DOS-Partition befindet, können Sie damit noch viele andere Dinge machen.
Wenn es bei Verwendung einer Start-Diskette möglich ist, Linux von einer Datei booten, die sich auf einer DOS-Festplatte befindet, dann liegt es auf der Hand, daß es auch möglich ist, dies ausschließlich unter Verwendung der Festplatte zu tun.
Es kann ein Boot-Menü verwendet werden, um LOADLIN
aus der
AUTOEXEC.BAT
heraus zu starten. Das ergibt einen viel schnelleren
Boot-Vorgang, ist ansonsten aber gleich.
LOADLIN
zu verwenden, ist nur eine Möglichkeit, um einen Linux-Kernel
zu booten. Es gibt auch noch LILO
, der so ziemlich das gleiche tut,
ohne DOS zu benötigen.
In diesem Fall kann die DOS-formatierte Diskette durch eine Diskette im Ext2-Format ersetzt werden. Die sonstigen Details, mit dem Kernel und der RAM-Disk als Dateien auf der Diskette, sind sehr ähnlich.
Der Grund, warum ich die Methode mit LOADLIN
gewählt habe, ist, daß
die Argumente, die an LILO
übergeben werden müssen, ein bißchen komplizierter
sind. Außerdem ist es für einen flüchtigen Beobachter einfacher zu erkennen,
welche Diskette es ist, da sie auch unter DOS gelesen werden kann.
Ich habe die NTFS-Methode versucht und habe damit keine Probleme gehabt. Der Treiber für das NTFS-Dateisystem ist keine Standard-Kerneloption in der Version 2.0.x; Sie müssen den Patch von Martin von Löwis verwenden, der auf seiner Web-Seite zu finden ist:
http://www.informatik.hu-berlin.de/~loewis/ntfs/
In der Version 2.2.x ist der NTFS-Treiber standardmäßig im Kernel integriert.
Die einzigen Änderungen für die VFAT- oder NTFS-Versionen sind in der
Initial-RAM-Disk. Die Skript-Datei /linuxrc
muß ein Dateisystem
des Typs VFAT oder NTFS mounten, anstatt MSDOS.
Ich wüsste keinen Grund, warum das nicht auch auf einer VFAT-Partition funktionieren sollte.
Das Installieren einer Standard-Distribution von Linux auf einen PC, erfordet es, von einer Diskette zu booten und die Festplatte neu zu partitionieren. Das gleiche Ziel könnte stattdessen mit einer Boot-Diskette erreicht werden, die ein leeres Loop-Device und eine Swap-Datei erzeugt. Dies würde es ermöglichen, die Installation normal fortzusetzen, aber es würde dann in ein Loop-Device installiert, anstatt auf eine eigene Partition.
Man könnte dies als Alternative zu einer Installation mittels UMSDOS
gebrauchen. Es würde bei der Verwaltung des Festplattenplatzes effizienter
sein, weil der minimale Zuordnungsbereich im Ext2-Dateisystem ein Kilobyte
beträgt, anstatt bis zu 32 kB auf einer DOS-Partition. Außerdem können
VFAT- oder NTFS-formatierte Laufwerke verwendet werden, die andernfalls ein
Problem sind.
Die Methode kann auch verwendet werden, um ein Linux-System von einem Laufwerk zu booten, das normalerweise nicht bootfähig ist:
Offensichtlich gibt es viele andere Laufwerke, die verwendet werden könnten. NFS-Root-Systeme sind ja bereits im Kernel als eine Option enthalten, aber die hier beschriebene Methode kann stattdessen ebenfalls verwendet werden.