Wenn man dynamische IP Nummern verwendet und das ist bei den meisten ISPs der Fall, da diese statische IP Nummern nur gegen ein erheblich höheres Entgeld vergeben, muß man die Einschränkungen erkennen, die dadurch entstehen.
Bei der Verwendung von dynamischen IP Nummern macht die eigene
Benutzung von angebotenen Diensten keine Probleme. Man kann also
ohne Probleme emails mit sendmail
verschicken, Dateien von Servern
mittels ftp
beziehen, Benutzer auf anderen Rechnern fingern,
im Web surfen usw.
Allerdings ist der eigene Rechner nicht 24 Stunden am Tag mit dem Internet verbunden und er hat nicht jedesmal die selbe IP Nummer, wenn er mit dem Internet verbunden ist. Aus diesem Grund ist es unmöglich, daß jemand an den Rechner direkt emails schickt oder daß man einen Web oder FTP Server einrichtet.
Wenn man einen WWW oder anderen Server einrichtet, ist dieser für alle Benutzer des Internets solange unbekannt, bis diese wissen, daß dieser gerade mit dem Internet verbunden ist und seine jetzige IP Nummer in Erfahrung gebracht haben. Man kann diese Informationen zwar auf diversen Wegen mit anderen Benutzern austauschen, aber für richtige Server ist dieser Weg nicht geeignet.
Für die meisten Internet Benutzer stellt diese Einschränkung aber kein Problem dar, da sie selbst keine Dienste anbieten wollen, sondern nur emails senden und empfangen möchten, was unter Verwendung des Accounts beim ISP möglich ist, Daten von WWW, FTP und anderen Server abrufen möchten.
Auch mit dynamischen IP Nummern kann man sendmail
so konfigurieren,
daß es lokal erzeugte emails nach dem Verbindungsaufbau verschickt.
Die Konfiguration von sendmail
ist recht schwierig. Aus diesem
Grund versuchen wir hier nicht, dieses zu beschreiben. Man
sollte sendmail
so einrichten, daß der ISP als smart relay
benutzt wird (die sendmail.cf DS
Option). sendmail
kontaktiert dann nicht jeweils direkt die Server, die das email
erhalten sollen, sondern reicht alle an den ISP Server weiter, der
das Verteilen dann übernimmt. So spart man kostbare Zeit. Weitere
Informationen zur Konfiguration von sendmail
findet man
in der mitgelieferten Dokumentation und in der
Mail HOWTO.
Wenn man sendmail
erst einmal konfiguriert hat, möchte man sicherlich,
daß die emails sofort nach dem Verbindungsaufbau automatisch
verschickt werden. Um dieses zu erreichen, fügt man folgdende
Zeile
sendmail -q
in das ip-up
Skript ein.
Der Empfang von emails ist ein Problem mit dynamischen IP Nummern.
Die meisten ISP bieten heute kein UUCP mehr an. So bleibt meistens
nur noch das POP Protokoll. Man holt hierbei die Mails an den
eigenen Account beim ISP mit einem Programm wie popclient
ab.
Allerdings braucht man fuer jeden lokalen Benutzer einen eigenen
Account beim Provider.
Während man natürlich den Domain Name Server des ISP benutzten kann,
kann man auch einen eigenen lokalen caching only Nameserver
einrichten, der vom ip-up
Skript gestartet wird. Der
Vorteil eines lokal laufenden caching only Name Servers liegt darin,
daß man Zeit und Bandbreite spart, wenn man häufig die gleichen
Adressen während einer Verbindung mit dem ISP anspricht.
Die DNS Konfiguration für einen caching only Name Server, der
eine forwaders Zeile in der named.boot
Datei verwendet,
die auf den DNS des ISPs zeigt, ist relativ einfach. Das O'Reilly
Buch DNS and Bind erklärt alles hierfür notwendige. Außerdem
existiert eine
DNS HOWTO.
Man sollte allerdings aus Gründen der Nettiquette den ISP vor dem Einrichten eines zweite, caching only Nameserver in dem Domain des ISPs diesen um Erlaubnis fragen. Richtig konfiguriert wird der eigene DNS dem ISP keine Probleme machen, wenn er allerdings nicht richtig konfiguriert wird, kann es zu Problemen kommen.