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2. Grundbegriffe

PPP (Point to Point Protocol) ist ein Protokoll, um das Internet Protokoll (IP) und andere Netzwerk Protokolle über eine serielle Verbindung benutzen zu können. Dabei kann es sich bei der seriellen Verbindung um eine direkte Verbindung zwischen zwei Rechner oder eine Verbindung mittels Modems handeln. Mit PPP kann man den eigenen Linux PC mit einem PPP Server verbinden und auf die Resourcen des Netzwerkes zugreifen, mit dem der Server verbunden ist, als ob man direkt einen Rechner in diesem Netzwerk benutzen würde.

Einer der größten Unterschiede ist natürlich die Geschwindigkeit. Eine Ethernetverbindung arbeitet mit maximal 100 MBit pro Sekunde, während ein Modem mit Geschwindigkeiten bis zu 33,6 KBit pro Sekunde arbeitet. In Abhängigkeit vom Typ der PPP Verbindung gibt es eventuell einige Einschränkungen in der Benutzung von einigen Applikationen oder Servicen.

2.1 Klients und Server

Wenn man sich in einen Rechner einwählt, um eine PPP Verbindung aufzubauen, dann ist man ein Klient. Der Rechner, mit dem man eine Verbindung aufbaut, wird Server genannt.

Wenn man selbst einen Linux Rechner so konfiguriert, daß er einem anderen Benutzer ermöglicht, sich in das Netzwerk per Modem einzuwählen, dann installiert man einen PPP Server.

Jeder Linux PC kann sowohl PPP Server als auch Klient sein. Dabei kann er beides gleichzeitig sein, wenn man über mehr als eine serielle Schnittstelle (und wenn notwendig Modems) verfügt. Für das PPP Protokoll selbst gibt es eigentlich keinen wirklichen Unterschied zwischen einem Klient und einem Server, wenn die Verbindung erst einmal aufgebaut ist. Das bedeutet, daß PPP dafür benutzt werden kann, zwei oder mehrere lokale Netzwerke (LANs) untereinander zu verbinden oder ein oder mehrere LANs mit dem Internet zu verbinden.

Im Interesse der Verständlichkeit wird in diesem Dokument der Rechner, der die Verbindung einleitet, sich also einwählt, als Klient, und der Rechner, der den Anruf beantwortet und die Zugangsberechtigung des Anrufers unter Verwendungen der Benutzerkennung, Paßwörtern und eventuell anderer Methoden überprüft, als Server bezeichnet.

Die meisten Leute interessieren sich wahrscheinlich dafür, wie man mit PPP als Klient einen oder mehrere Rechner mit dem Internet verbindet. Die Prozedur, die in diesem Dokument beschrieben wird, erlaubt es, eine Internet Verbindung einzurichten und zu automatisieren.

2.2 IP Nummern

Jedes Netzwerkinterface, das mit dem Internet verbunden ist, muß seine eigene, einzigartige IP Nummer haben. Für jedes Land gibt es eine Organisation, die diese IP Nummern zentral vergibt.

Bitte beachten Sie, daß die in diesem Dokument benutzen IP Nummern alle fiktiv sind! Wenn man eine Verbindung zum Internet aufbauen möchte, muß man eine offizielle IP Nummer verwenden, die einem vom Provider zugewiesen worden ist. Man darf sich auf keinen Fall einfach irgendeine IP Nummer ausdenken und diese verwenden, da dieses zu erheblichen Störungen führt.

Es gibt IP Nummern, die speziell für LANs gedacht sind, die nicht mit dem Internet verbunden sind. Eine dieser Folgen ist 10.0.0.0 bis 10.255.255.255. Dieses ist auch die Folge, die in den Beispielen in diesem Dokument verwendet wird.

Für die meisten Anwender, die einen einzelnen Rechner oder ein kleines LAN über PPP mit einem Internet Service Provider (ISP) verbinden, ist es nicht notwendig, eine eigene IP Nummer (oder genauer eine Netzwerk Nummer) zu beantragen.

Wenn man ein kleines LAN mit dem Internet verbinden möchte, können viele Internet Service Provider ein entsprechendes Subnet (eine spezielle Folge von IP Nummern) von ihrem existierenden IP Adressraum zur Verfügung stellen.

Für Anwender, die einen einzelnen PC über einen Internet Service Provider mit dem Internet verbinden möchten, benutzen die meisten Provider eine dynamische IP Nummern Vergabe. Als Teil des Verbindungsaufbaues nennt der PPP Servern nun dem eigenen Rechner die IP Adresse, die er für die aktuelle Verbindung benutzen soll. Man erhält also nicht bei jeder Verbindung mit dem Server die gleiche IP Nummer. Dieses hat Konsequenzen für Programme auf dem eigenen Rechner, die als Server fungieren, wie sendmail, ftpd, httpd und so weiter. Die Beschränkungen von Servicen aufgrund von einer dynamische IP Nummern Vergabe und Wege diese, wenn möglich, zu umgehen, werden wir in einem späteren Teil dieses Dokument erläutern.


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