Der Linux-Kernel besitzt eine Vielzahl an Merkmalen, die in den eigentlichen Quelldateien kaum erwähnt werden. Sie werden typischerweise durch externe Hilfsprogramme angesprochen und ausgenutzt. Einige der am weitesten verbreiteten sind hier aufgeführt.
Die Linux Console besitzt eine Unmenge an Besonderheiten, vielleicht
sogar zu viele. Darunter sind die Möglichkeiten den Zeichensatz zu
wechseln, die Tastatur umzudefinieren, den Videomodus umzuschalten (in
neueren Kernelversionen) usw. Das kbd
Paket stellt Programme
zur Verfügung, mit denen der Benutzer all dies machen kann, zusätzlich
jede Menge Zeichensätze und Tastaturlayouts für fast jede denkbare
Tastatur. Dieses Paket findet man auf denselben Servern, auf denen auch
die Kernel-Quellen liegen. Die derzeit aktuelle Version ist
kbd-0.91.tar.gz
.
Rik Faith (faith@cs.unc.edu
) hat eine Kollektion von Hilfsprogrammen
zusammengestellt, die durch einen dummen Zufall den Namen
util-linux bekommen habe. Inzwischen wird das Paket von
Nicolai Langfeldt (util-linux@math.uio.no
) betreut; man findet es z.B. auf:
metalab.unc.edu:/pub/Linux/system/misc
Darin enthalten
sind Programme wie setterm
, rdev
oder
ctrlaltdel
, die für die Funktion des Kernels relevant sind.
Darüber hinaus sind aber noch jede Menge andere Programme enthalten, die
nicht unbedingt alle installiert werden sollten. Wie Rik im
README
angibt: Nie ohne zu überlegen installieren, es
könnte sonst durchaus etwas nachhaltig durcheinander geraten.
Dieses Programm erlaubt es, die Kommunikation mit der Festplatte zu
beeinflussen und zu optimieren. Wie viele andere Programme war
hdparm
zunächst einer der inoffiziellen Kernel-Patches
zusammen mit einigen Hilfsprogrammen. Die Patches wurden inzwischen in
den Standard-Kernel übernommen, die Programme werden aber immer noch
separat betreut und verteilt.
gpm
steht als Abkürzung für »General Purpose Mouse«, also
Vielzweck-Maus. Mit diesem Programm können Textstücke mit Cut-and-Paste
zwischen den verschiedenen virtuellen Konsolen ausgetauscht werden.