Wer sich mit der ROM-basierten ROSE-Implementation auskennt, wird auch die Art des Verbindungsaufbaus über ein ROSE-Netzwerk kennen. Hat ein lokaler ROSE-Node eines AX.25-Nutzers das Rufzeichen VK2KTJ-5 und der Nutzer will eine Verbindung zu VK5XXX auf dem entfernten Node 5050882960, dann wird er folgenden Befehl eingeben:
c vk5xxx v vk2ktj-5 5050 882960
Die entfernte Station VK5XXX würde dann eine unter dem Rufzeichen des lokalen Nutzers über das Rufzeichen des entfernten ROSE-Nodes (via) hereinkommende Verbindung erkennen.
Diese Funktionen werden bei der ROSE-Implementation unter Linux
nicht vom Kernel unterstützt, es gibt zwei Programme namens
rsuplnk
und rsdownlnk
dafür.
Damit die eigene Linux-Maschine hereinkommende ROSE-Verbindungen
annimmt und entsprechend an das gewünschte Zielrufzeichen
weiterleitet, muß der Datei /etc/ax25/ax25d.conf
ein
Eintrag hinzugefügt werden.
Im Normalfall wird dieser als Voreinstellung für alle
hereinkommenden ROSE-Verbindungen eingerichtet. Beispielsweise
kann man ROSE-Nutzer für HEARD-0 oder NODE-0 lokal arbeiten
lassen, für alle anderen Zielrufzeichen rsdownlink
aufrufen:
#
{* via rose}
NOCALL * * * * * * L default * * *
* * * - root /usr/sbin/rsdwnlnk rsdwnlnk 4800 vk2ktj-5
#
Bei dieser Einstellung wird jede über die ROSE-Node-Adresse hereinkommende Verbindung in eine AX.25-Verbindung auf dem AX.25-Port mit Namen 4800 mit dem Digipeater-Pfad VK2KTJ-5 umgewandelt, sofern kein gesondert zu behandelndes Zielrufzeichen angegeben wurde.
Damit die eigene Linux-Maschine in gleicher Weise wie das
ROM-basierte ROSE Verbindungen entgegennimmt, muß ein Eintrag
in die Datei /etc/ax25/ax25d.conf
eingefügt werden, etwa so:
#
[VK2KTJ-5* via 4800]
NOCALL * * * * * * L default *
* * * * * - root /usr/sbin/rsuplnk rsuplnk rose
#
Man beachte die spezielle Syntax für das lokale Rufzeichen.
Das Zeichen »*« zeigt an, daß die Anwendung (hier rsuplnk
)
gestartet werden soll, wenn das Rufzeichen im Digipeater-Pfad
einer Verbindung auftaucht. Mit dieser Einstellung würde man
einem AX.25-Nutzer erlauben, ROSE-Verbindungen
mit dem unter 18. einleitend angegebenen Befehl herzustellen.
Jeder Nutzer, der den Digipeater über VK2KTJ-5 auf dem AX.25-Port
4800 nutzen will, wird über rsuplnk
weiterverbunden.