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7. Starten von XFree86

Nach Fertigstellung der Konfigurationsdatei XF86Config kann nun der X-Server gestartet werden. Zuerst sollte sichergestellt sein, daß /usr/X11R6/bin im Pfad eingetragen ist.

Das Kommando zum Starten von XFree86 lautet:

startx
Der Befehl startx startet sowohl den X-Server als auch die Kommandos der sich im Home-Verzeichnis befindenden Datei .xinitrc. .xinitrc ist einfach ein Shell-Skript, das die zu startenden X-Clients enthält. Falls diese Datei im Home-Verzeichnis nicht existiert, benutzt das System die Standarddatei in /usr/X11R6/lib/X11/xinit/xinitrc.

Eine Standard-.xinitrc-Datei sieht z.B. wie folgt aus:

#!/bin/sh

xterm -fn 7x13bold -geometry 80x32+10+50 &
xterm -fn 9x15bold -geometry 80x34+30-10 &
oclock -geometry 70x70-7+7 &
xsetroot -solid midnightblue &

exec twm 
Dieses Skript startet zwei xterm-Clients, eine oclock-Uhr und setzt die Hintergrundfarbe des Root-Fensters auf midnightblue. Anschließend wird der Fenstermanager twm aufgerufen. Man beachte, daß twm mit der Shell-Anweisung exec ausgeführt wird. Dieses führt dazu, daß der xinit-Prozeß durch twm ersetzt wird. Nach Beendigung des twm-Prozesses fährt auch der X-Server herunter. Mit Hilfe des Hauptmenüs kann veranlaßt werden, den twm zu beenden. Dazu führt man den Mauszeiger auf den Desktop-Hintergrund, drückt die Maustaste 1 und wählt anschließend mit der Maus aus dem eingeblendeten Pop-Up-Menü den Befehl: Exit Twm.

Es sollte sichergestellt sein, daß das letzte Kommando in der .xinitrc-Datei mit der exec-Anweisung gestartet und daß es nicht durch das Hinzufügen eines kaufmännischen UND (&) am Ende der Zeile als Hintergrundprozeß aufgerufen wird, da ansonsten der X-Server beendet wird, sobald alle Clients aus der .xinitrc-Datei gestartet wurden.

Alternativ kann der X-Server durch die Tastenkombination Strg-Alt-Rücktaste beendet werden. Dies beendet den X-Server direkt und somit auch den Fenstermanager.

Die oben angegebene .xinitrc-Datei stellt eine sehr einfache Desktop-Konfiguration dar. Viele mächtige Programme und Konfigurationen sind mit einem geringen Arbeitsaufwand an der .xinitrc-Datei möglich. Der fvwm2-Fenstermanager stellt z.B. einen virtuellen Desktop bereit, dessen Farben, Schriftarten, Fenstergrößen und -positionen usw. vom Anwender nach »Herzenslust« eingestellt bzw. definiert werden können. Erscheint das X-Window-System anfänglich als eher schlicht und einfach, so erweist es sich nach benutzerdefinierter Konfiguration doch als sehr mächtig.

Dem Einsteiger in das X-Window-System sei das Buch The X Window System: A User's Guide empfohlen, da die Benutzung und Konfiguration von X zu umfangreich ist, um hier ausführlich behandelt zu werden. Für einen ersten Anhaltspunkt können die Manual-Seiten zu xterm, oclock und fvwm2 herangezogen werden.


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