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7. Andere Hardware-Geräte

Alle übrigen Geräte, die nicht in eine der oben erwähnten Kategorien passen, wurden hier zusammengefaßt.

7.1 Ethernet-Geräte (`ether=')

Unterschiedliche Treiber verwenden unterschiedliche Parameter. Ihnen allen gemeinsam ist, daß sie alle über einen IRQ, einen Wert der I/O Port-Basisadresse und einen Namen verfügen. In seiner generischsten Form schaut dies in etwa so aus:

ether=irq,iobase[,param_1[,param_2,...param_8]]],name

Das erste, nicht-numerische Argument wird als Name genommen. Die param_n Werte (falls anwendbar) haben normalerweise für jede(n) einzelne Karte/Treiber eine unterschiedliche Bedeutung. Typische param_n Werte werden zur Bestimmung von Dingen wie Shared Memory-Adresse, Schnittstellen-Auswahl, DMA-Channel u.ä. verwendet.

Dieser Parameter wird am häufigsten dafür eingesetzt, automatische Hardwareerkennung für eine zweite Ethernetkarte zu erzwingen, da defaultmäßig nur nach einer gesucht wird. Dies erreicht man mit einem einfachen Befehl:

ether=0,0,eth1

Man beachte, daß im obigen Beispiel der Wert Null für die IRQ und I/O-Basisadresse den/die Treiber auffordert, eine automatische Hardwareerkennung durchzuführen.

WICHTIGER HINWEIS FÜR DIE BENUTZER VON MODULEN: Oben genanntes Kommando wird keine Überprüfung nach einer zweiten Karte erzwingen, wenn der/die Treiber als ladbare Module während der Laufzeit verwendet werden (anstatt sie in den Kernel hineinkompilieren zu lassen). Die meisten Linux-Distributionen verwenden ein bloßes Kernel-Gerüst zusammen mit einer großen Auswahl an Modul-Treibern. ether= gilt nur für Treiber, die direkt in den Kernel kompiliert sind.

Das Ethernet HOWTO verfügt über eine komplette und ausführliche Dokumentation über die Verwendung mehrerer Karten und über die Karten-/Treiber-spezifische Implementation der param_n Werte, wenn verwendet. Interessierten Lesern sei empfohlen, sich in dem entsprechenden Abschnitt dieses Dokuments komplette Informationen über ihre spezielle Karte zu holen.

7.2 Der Disketten-Treiber (`floppy=')

Es gibt eine Fülle von Disketten-Treiber-Optionen, die alle in der Datei README.fd unter linux/drivers/block aufgelistet sind. Diese Informationen wurden direkt dieser Datei entnommen.

floppy=mask,allowed_drive_mask

Setzt die Bitmaske der möglichen Laufwerke auf mask. Standardmäßig sind nur die Einheiten 0 und 1 eines jeden Floppy- Kontrollers zugelassen. Dies liegt darin begründet, daß bestimmte außer-standardmäßige Hardware (ASUS PCI-Motherboards) die Tastatur durch Zugriff auf die Einheiten 2 or 3 durcheinanderbringen. Diese Option ist durch die Option cmos etwas veraltet.

floppy=all_drives

Bestimmt die Bitmaske der möglichen Laufwerke für alle Laufwerke. Man verwende diese Option, wenn man mehr als zwei Laufwerke an einem Floppy-Kontroller angeschlossen hat.

floppy=asus_pci

Die Bitmaske wird so eingestellt, daß sie nur die Einheiten 0 und 1 erlaubt. (Standard)

floppy=daring

Teilt den Floppy-Treiber mit, daß man einen gut funktionierenden Floppy- Kontroller hat. Dies ermöglicht ein effizienteres und glatteres Arbeiten, kann jedoch bei bestimmten Kontrollern versagen. Bestimmte Aktionen können dadurch verschnellert werden.

floppy=0,daring

Teilt dem Floppy-Treiber mit, daß der Floppy-Kontroller mit Vorsicht behandelt werden soll.

floppy=one_fdc

Teilt dem Floppy-Treiber mit, daß nur Floppy-Kontroller vorhanden sind (Standard)

floppy=two_fdc or floppy=address,two_fdc

Teilt dem Floppy-Treiber mit, daß zwei Floppy-Kontroller vorhanden sind. Es wird angenomen, daß sich der zweite Floppy-Kontroller auf der Adresse <address> befindet. Ist keine Adresse angegeben, wird 0x370 angenommen.

floppy=thinkpad

Teilt dem Floppy-Treiber mit, daß ein Thinkpad vorhanden ist. Thinkpads verwenden eine umgekehrte Konvention für die Platten-Änderungszeile.

floppy=0,thinkpad

Teilt dem Floppy-Treiber mit, daß kein Thinkpad vorhanden ist.

floppy=drive,type,cmos

Setzt den cmos Typ von drive auf type. Zusätzlich ist dieses Laufwerk in der Bitmaske erlaubt. Dies ist dann hilfreich, wenn mehr als zwei Floppy-Laufwerke vorhanden sind (es können lediglich zwei im physikalischen cmos beschrieben werden) oder wenn das BIOS außer-standardmäßige CMOS-Typen verwendet. Wenn CMOS für die ersten beiden Laufwerke auf 0 gesetzt wird (Standard), dann wird der Floppy-Treiber den physikalischen cmos für diese Laufwerke lesen.

floppy=unexpected_interrupts

Gibt einen Warnhinweis aus, wenn ein unerwarteter Interrupt erhalten wird (Standardverhalten)

floppy=no_unexpected_interrupts or floppy=L40SX

Gibt keine Nachricht aus, wenn ein unerwarteter Interrupt erhalten wird. Dies wird auf IBM L40SX Laptops in bestimmten Grafikmodi benötigt. (Es scheint eine Interaktion zwischen Grafikkarte und Floppy zu bestehen. Die unerwarteten Interrupts betreffen nur die Performance und können beruhigt ignoriert werden.)

7.3 Der Sound-Treiber (`sound=')

Der Sound-Treiber kann auch Bootparameter annehmen, um die hineinkompilierten Werte zu übergehen. Dies wird jedoch nicht empfohlen, da es ziemlich komplex ist. Es ist (war?) in der Datei Readme.Linux unter linux/drivers/sound beschrieben. Ein Bootparameter folgender Form wird akzeptiert:

sound=device1[,device2[,device3...[,device11]]]

wobei jeder deviceN Wert von folgendem Format ist 0xTaaaId und die Bytes folgendermaßen verwendet werden:

Wie man sieht, ein ganz schönes Durcheinander. Man ist wohl besser beraten, sich, wie empfohlen, seine eigenen, persönlichen Werte hineinzukompilieren. Die Verwendung des Bootparameters `sound=0' deaktiviert den gesamten Sound-Treiber.

7.4 Der Bus-Maus-Treiber (`bmouse=')

Der Bus-Maus-Treiber akzeptiert nur einen Parameter, und zwar den zu verwendenden Hardware IRQ Wert.

7.5 Der MS-Bus-Maus-Treiber (`msmouse=')

Der MS-Maustreiber akzeptiert nur einen Parameter, und zwar den zu verwendenden Hardware IRQ-Wert.

7.6 Der Druckertreiber (`lp=')

Bei den Kernelversionen nach 1.3.75 kann man dem Druckertreiber mitteilen, welche Ports verwendet werden sollen und welche nicht. Letzteres ist dann praktisch, wenn man verhindern will ,daß der Druckertreiber alle zur Verfügung stehenden parallelen Ports beansprucht, so daß andere Treiber (z.B. PLIP, PPA) sie stattdessen verwenden können.

Das Argument besteht aus mehreren I/O-, IRQ-Paaren. lp=0x3bc,0,0x378,7 verwendet z.B. den Port auf 0x3bc im IRQ-losen (Aufruf)-Modus, und benutzt IRQ 7 für den Port auf 0x378. Der Port auf 0x278 (falls vorhanden) würde nicht überprüft werden, da automatische Hardwareerkennung nur ohne ein `lp=' Argument stattfindet. Zum kompletten Deaktivieren des Druckertreibers kann man lp=0 verwenden.

7.7 Der ICN ISDN Treiber (`icn=')

Dieser ISDN-Treiber erwartet einen Bootparameter folgender Form:

icn=iobase,membase,icn_id1,icn_id2

wobei iobase die I/O Port-Adresse der Karte ist, membase die Gemeinschaftsspeicher-Base-Adresse der Karte und die zwei icn_id sind einzelne ASCII-Zeichenketten-Identifier.

7.8 Der PCBIT ISDN-Treiber (`pcbit=')

Dieser Bootparameter verwendet Paare von Ganzzahlen-Argumenten, z.B.:

pcbit=membase1,irq1[,membase2,irq2]

wobei membaseN die Shared Memory-Basisadresse der Nten Karte ist, und irqN die Interrupt-Einstellung der Nten Karte. Default ist IRQ 5 und membase 0xD0000.

7.9 Der Teles ISDN-Treiber (`teles=')

Dieser ISDN-Treiber erwartet einen Bootparameter folgender Form:

teles=iobase,irq,membase,protocol,teles_id

wobei iobase die I/O Port Adresse der Karte ist, membase die Shared Memory-Basisadresse der Karte, irq ist der von der Karte verwendete Interrupt-Channel und teles_id ist ein eindeutiger ASCII-String Bezeichner.

7.10 Der DigiBoard-Treiber (`digi=')

Der DigiBoard-Treiber akzeptiert eine Zeichenkette von 6 durch Kommas getrennten Bezeichner oder Ganzzahlen. Hier die 6 Werte in Reihenfolge:

Aktivieren/Deaktivieren der Karte PC/Xi(0), PC/Xe(1),
PC/Xeve(2), PC/Xem(3) : Kartentyp wechselnde Pin-Anordnung
aktivieren/deaktivieren Anzahl der Ports auf dieser Karte I/O
Port mit konfigurierter Karte (in HEX, falls String-Bezeichner
verwendet werden) Basisadresse des Memory Window (in HEX, falls
String-Bezeichner verwendet werden)

Hier ein Beispiel eines korrekten Bootprompt-Parameters (sowohl in Bezeichner- als auch in Ganzzahlen-Form):

digi=E,PC/Xi,D,16,200,D0000
digi=1,0,0,16,512,851968

Man beachte, daß der Treiber eine I/O von 0x200 und eine Shared Memory-Basisadresse von 0xD0000 voreingestellt hat, falls kein digi= Boot-Argument angegeben wurde. Es wird keine automatische Hardwareerkennung durchgeführt. Weitere Informationen findet man in der Datei linux/Documentation/digiboard.txt.

7.11 Der RISCom/8 Multiport Serial-Treiber (`riscom8=')

Bis zu 4 Karten werden unterstützt, indem man 4 eindeutige I/O Port-Werte für jede einzelne Karte angibt. Weitere Informationen findet man in der Datei linux/Documentation/riscom8.txt.

7.12 Das Baycom Serial/Parallel Radio Modem (`baycom=')

Der Bootparameter für diese Geräte hat folgendes Format:

baycom=modem,io,irq,options[,modem,io,irq,options]

Die Verwendung von modem=1 bedeutet, daß man das ser12-Gerät hat, modem=2 bedeutet, man hat das par96-Gerät. options=0 bedeutet Verwendung von Hardware-DCD, und options=1 bedeutet Verwendung von Software-DCD. io und irq sind wie gewöhnlich die I/O Port-Basisadresse- und Interrupt-Einstellungen. Weitere Informationen findet man in der Datei README.baycom, die sich zur Zeit im Verzeichnis /linux/drivers/char/ befindet.


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